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Die georgische Kultur ist eine der ältesten der Welt. Das heutige Georgien war einst Teil der Kura-Arxi-Kultur, die von der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends bis zum Ende des 3. Später entstand im Gebiet Westgeorgiens die so genannte Kolchische Kultur, die vom Ende des 2. Jahrtausends bis zum Ende des 1. Jahrtausends existierte und hauptsächlich das Gebiet des heutigen Westgeorgiens am Schwarzen Meer umfasste.
Diese Kultur zeichnete sich durch die Kenntnis der Metallurgie (Bronze) und eine gut entwickelte Technik der Metallverarbeitung aus. Ab dem 5. bis 4. Jahrhundert v. Chr. begann man auch mit der Verarbeitung von Gold und Silber.
Der Schatz von Vani ist ein Beweis für das hohe Niveau dieser Kultur. Es wird vermutet, dass in Vani mehrere Handwerker und Künstler lebten, die unglaublich feine Gegenstände aus Gold und Silber herstellten.
Die Tradition der Goldschmiedekunst ging nicht verloren, und auch im Mittelalter wurden in Georgien wertvolle Gegenstände aus Gold und Silber hergestellt. Diese Tätigkeit wurde nun stark vom Christentum beeinflusst, und die Gold- und Silberarbeiten aus dieser Zeit waren hauptsächlich Ikonen und andere kirchliche Gegenstände. Das Christentum hat die Kultur Georgiens stark beeinflusst, und dieser Einfluss ist in fast allen Bereichen der Kultur spürbar.
Die Herstellung von gemalten Ikonen und Wandmalereien ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Kultur. Die Wandmalereien sind am besten in Swanetien erhalten, wo man in kleinen, winzigen Kapellen die absolute Schönheit georgischer Fresken bewundern kann. Kapellen wie Laghami in Mestia, Lamaria in Uschguli, Sakdari und Tschukuli in Lentekhi sind schöne Beispiele dafür. Neben den Gemälden kann man in diesen Kapellen auch georgische Goldschmiedekunst und georgische Ikonen bewundern.
Die georgische Volksmusik und die Volkslieder sind ein sehr wichtiger Teil der kulturellen Identität des Landes. Die berühmte georgische Polyphonie hat eine uralte Tradition, die zum Teil bis in die vorchristliche Zeit zurückreicht. Die Vielfalt dieser Lieder ist ein wahrer Schatz der georgischen Kultur. Obwohl Georgien ein kleines Land ist, ist sein Reichtum an Volksliedern enorm. Interessanterweise hat jede Region ihre eigenen Lieder, die sich stark voneinander unterscheiden.
In Georgien scheint fast jeder dritte Einwohner singen zu können, und es gilt als große Ehre, gut singen zu können. Gesang ist ein fester Bestandteil jeder georgischen Tafel, und in fast jeder Schule gibt es Gesangsgruppen, in denen die Kinder von klein auf das Singen lernen.
Heute gibt es in Georgien mehrere weltberühmte Chöre, die Volkslieder singen und Konzerte auf der ganzen Welt geben. Chöre wie Basiani, Erisioni oder Rustavi haben eine lange Tradition und sind zu einem wichtigen Teil der georgischen Identität geworden.
Der georgische Volkstanz ist neben dem Gesang ein wichtiger Teil der kulturellen Identität. Die Georgier tanzen gerne und der Tanz ist ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens. Wie die Lieder ist auch der georgische Tanz sehr vielfältig und variiert von Region zu Region. Jede Region hat ihre eigene Tanzkultur, die gepflegt wird. Wie das Singen ist auch das Tanzen in den georgischen Schulen sehr beliebt und wird von den Kindern freiwillig praktiziert.
Es gibt verschiedene Arten von Tänzen, darunter Männertänze, Freudentänze und gemischte Tänze, bei denen Männer und Frauen gemeinsam auftreten. Besonders beeindruckend ist der Tanz „Kartuli“ oder „Daisi„, ein Klassiker und Höhepunkt der georgischen Tanzkultur. Weitere bekannte Tänze sind Mtiuluri, Swanuri, Sindi, Chorumi und viele mehr.
Weltweit bekannt ist das Tanzensemble Sukhishvilebi, das bereits in den 50er Jahren unter der Leitung von Iliko Sukhishvili gegründet wurde. Zusammen mit seiner Frau Nino Ramischwili, die ebenfalls Tänzerin war, trugen sie dazu bei, den georgischen Tanz in der ganzen Welt bekannt zu machen. Sie waren so talentiert, dass sie trotz des „Eisernen Vorhangs“ während der Sowjetzeit die ganze Welt bereisen und die georgische Kultur präsentieren konnten.
Die Tanztradition lebt weiter und die Enkelkinder setzen diese Arbeit erfolgreich fort. Die Pflege und Weiterentwicklung des georgischen Volkstanzes bleibt somit auch in der heutigen Zeit erhalten.
Die alte Architektur Georgiens, insbesondere die Kirchen und Sakralbauten, spiegelt einen wichtigen Teil der georgischen Kultur und ihrer Entwicklung wider. Von den etwa 5.000 bekannten historischen Gebäuden, vor allem Kirchen, Klöster und Schlösser, stammen die meisten aus der Zeit zwischen dem 5. und 13.
Faszinierend ist die Entwicklung des Kirchenbaus. Ein frühes Beispiel ist die Zionskirche in Bolnisi, die zwischen 462 und 477 erbaut wurde und deutliche Merkmale aus Mesopotamien aufweist, wie etwa die kubische Bauweise. Weitere frühe Beispiele georgischer Sakralkunst sind die Dschwari-Kirche und die Zionskirche in Ateni, die ebenfalls mesopotamische Einflüsse mit kubischer Bauweise und quadratischem Grundriss aufweisen.
Ab dem Mittelalter entwickelte sich ein eigenständiger georgischer Baustil. In dieser Zeit verbreitete sich der kreuzförmige Grundriss der Kirchen. Die Gotteshäuser wurden größer und detailreicher, mit Merkmalen wie Bündelpfeilern, Apsiden, Fresken und Seitenschiffen. Beispiele aus dieser Zeit sind die Bagrati-Kathedrale in Kutaissi und die Kathedrale in Sweti-Zchowelin, beide aus dem frühen 11.
Neben den Sakralbauten sind die Wehrtürme und Häuser in Swanetien besonders bemerkenswert. Diese Architektur ist einzigartig in der Region und umfasst einen Wohnkomplex aus dem 9. bis 12. Jahrhundert, bestehend aus zweistöckigen Wohnhäusern mit 10 bis 12 Meter hohen Türmen. Ein Dorf mit solchen Türmen wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Eine herausragende Stellung in der georgischen Architektur nimmt die Höhlenstadt Wardzia in Südgeorgien aus dem 12. Die in den Fels gehauene Stadt besteht aus Hunderten von Wohnräumen, Kapellen mit Malereien und Tunneln.
Auch Burgen und Festungen wie Khertvisi, Tmogvi, Udscharma usw. sind eindrucksvolle Beispiele der hochentwickelten georgischen Baukunst. Diese Bauwerke zeugen von der Vielfalt und dem architektonischen Können Georgiens über verschiedene Epochen hinweg.
Während der Sowjetzeit entwickelte sich in Georgien ein eigener Baustil. Die so genannte stalinistische Architektur prägte verschiedene Bereiche wie Wohnhäuser, Behörden und öffentliche Gebäude. Charakteristisch für diese Architektur ist ihre Monumentalität. Die meisten Beispiele dieses Baustils findet man heute in Tskaltubo, einem ehemaligen Kurort in der Nähe von Kutaisi. Dort kann man zahlreiche Hotels und Pensionen aus dieser Zeit besichtigen. Die Stadt ist ein populäres Ziel für Fotoreisen in Georgien.
Die georgische Literatur ist reich und vielfältig. Ihre Anfänge reichen bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. zurück. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der georgischen Kultur. Eines der ältesten Werke stammt von Jakob Chusesi und erzählt die Geschichte der Märtyrerin Schuschanik. Diese Werke waren stark christlich geprägt und hatten hagiographischen Charakter.
Ähnliche Werke wurden bis ins Mittelalter hinein verfasst, was nicht verwunderlich ist, da zu dieser Zeit die Araber in Georgien herrschten und die christliche Religion als Mittel des Widerstands gegen die Muslime diente. Diese literarischen Werke hatten einen propagandistischen Charakter, wie z.B. das Werk „Märtyrer von Abo Tbileli“ aus dem 8. Jahrhundert, das die Geschichte eines jungen Arabers erzählt, der in Tbilissi zum Christentum konvertierte und deshalb von den Arabern gefangen genommen und gefoltert wurde.
Die literarische Ausrichtung änderte sich im Mittelalter, als das Rittertum populär wurde und mehr Epen entstanden. Der Höhepunkt dieser Epoche und der georgischen Literatur im Allgemeinen ist Schota Rustaweli’s „Der Ritter im Tigerfell“ aus dem 12.
Aufgrund der schwierigen politischen und sozialen Lage im Spätmittelalter entstanden nur wenige literarische Werke. Im 19. Jahrhundert begann eine neue Epoche der georgischen Literatur, die vom Aufkommen der Romantik geprägt war. Bekannte Vertreter waren Alexander Tschawtschawadse, Nikolos Barataschwili und Grigol Orbeliani.
Die nächste Generation unter Ilia Tschawtschawadse, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auftrat, änderte diese Richtung grundlegend. In ihren Werken übten die Schriftsteller scharfe Kritik an der Gesellschaft und der Regierung. Sie versuchten auch, patriotische Ideen zu fördern und einen ideologischen Kampf gegen die russische Großmacht zu führen.
Werke wie „Briefe von Reisenden“ von Ilia Tschawtschadse, „Baschi-Atschuki“ von Akaki Zereteli und „Bachtrioni“ von Vaja Pschawela legten praktisch den ideologischen Grundstein für die spätere Unabhängigkeit Georgiens zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Schwierige Zeiten brachen für die Literatur unter dem Sowjetregime an. Viele Intellektuelle, darunter Dichter und Schriftsteller, wurden von den Kommunisten unterdrückt. Bedeutende Vertreter der georgischen Literatur wie Michail Dschawachischwili und Tizian Tabidse fielen diesem Regime zum Opfer.
Der sozialistische Realismus prägte auch die Literatur, wobei die meisten Werke dieser Zeit nichts anderes als Propaganda für das vermeintlich schöne Leben in der Sowjetunion waren. Viele Gedichte und Erzählungen waren Stalin persönlich gewidmet.
Dennoch hatte Georgien in dieser Zeit große Dichter und Schriftsteller. Berühmte Vertreter waren Galaktion Tabidze, Giorgi Leonidze, Konstantine Gamsachurdia, Nodar Dumbadze und viele andere.
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